1910 gaben die Industriellen Fabian und Lewin eine Doppelvilla in Auftrag. In Westend war diese Bauform zu dieser Zeit sehr modern, da man durch die einfache Teilung eines Grundstücks wesentlich mehr Wohnfläche erreichen konnte.
LenzWerk entwickelt zusammen mit unserem Investor die Seite ‚Lewin’ in 5 Eigentumswohnungen verschiedener Größe. Jede für sich wunderbar individuell – eben wie es im Altbau so ist. Geschichte kann man nicht neu bauen, man kann sie nur nehmen und neu interpretieren.
Baubeginn ist November 2018 – Fertigstellung Ende 2019.
Westend
Ursprünglich als reine Villenkoloniegeplant und nach dem vornehmen Londoner Stadtteilbenannt, haben einige Teile von Westend heute ein städtisches Ambiente mit den typischen Berliner Mietshäusern.
Zentrum und Einkaufsmeile von Westend ist die Reichsstraßezwischen Theodor-Heuss-Platzund Steubenplatzin Neu-Westend. Städtebaulichmarkant sind in Westend die vielen unterschiedlich strukturierten Plätze: Branitzer Platzund Lindenplatz in der Villenkolonie Westend, der Brixplatzmit dem Brixpark, der Fürstenplatzund der Karolingerplatzjenseits der Heerstraße.
Westend liegt größtenteils auf der Hochebene des Teltow, die nach Norden steil zur Spreehin abbricht. Nach Norden wird Westend durch die Grenze zum Ortsteil Spandauund die Spree, nach Osten durch die Ringbahn, nach Süden durch die AVUSund den Grunewaldund nach Westen durch den Stößenseesowie die Spandauer Vorortbahnbegrenzt.
Historie
Lange Zeit war die sandige, bewaldete Hochfläche nur mit einigen Mühlen bebaut. Nach dem Sieg in der Schlacht bei Jena und Auerstedt1806 errichtete Napoleonein Lager für seine Besatzungstruppen am unbebauten östlichen Abhang Westends, etwa entlang der heutigen Königin-Elisabeth-Straße. Er selbst residierte im Schloss Charlottenburg. Das Lager mit dem Namen Napoleonsburg(oder Napoleonbourg) wurde auf einen Befehl Napoleons vom Mai 1808 durch den französischen Gouverneur von Berlin, Victor, Herzog von Bellunoim Juni und Juli errichtet und bereits am 2. November 1808 wieder abgebrochen.
Nach dem Abzug der französischen Truppenfiel Westend in seinen Dornröschenschlaf zurück. Der Maler Heinrich Zillewohnte um 1900 in der Sophie-Charlotten-Straße gegenüber von Westend und dokumentierte in zahlreichen Fotografien das sandige Ödland am Hang nach Westend, wo sich fast hundert Jahre zuvor Napoleons Lager befand.
Im Jahr 1840 erwarb ein bayerischerBierbrauer, der in SpandauBockbierbraute, das heute im Winkel zwischen Spandauer Dammund Reichsstraße gelegene Gelände und eröffnete dort einen kleinen Ausschank, der im Berliner VolksmundSpandauer Bockgenannt wurde. 1854 verlegte er seine Brauerei aus Spandau auf das auf der gegenüberliegenden Seite des Spandauer Damms gelegene Gelände des Spandauer Bergs, die von da an Spandauer Berg-Brauereihieß. Die dort entstehende Gaststätte nannte der Volksmund entsprechend „Zibbe“ (norddeutschfür ‚Mutterschaf‘). Mit der Zeit entwickelte sich ein reger Ausflugsverkehr vonCharlottenburgund Berlin zum Spandauer Bock. Die beiden Ausflugsgaststätten und die Brauerei wurden im Zweiten Weltkriegzerstört und nicht wieder aufgebaut.
Die Entwicklung Westends in seiner heutigen Form begann Ende der 1860er Jahre. Der zu Vermögen gekommene Zeitschriftenverleger Ludwig von Schaeffer-Voitließ östlich der Brauerei am Hang zur Spree das Schloss Ruhwalderbauen und einen großzügigen Landschaftsgarten, den heutigen Ruhwaldpark, um das Schloss herum anlegen.
Etwa zur gleichen Zeit begann die 1866 von Albert Werckmeister(gemeinsam mit Johannes Quistorp, dem Baumeister Martin Gropius, dem Bankier Eichhorn und dem Lotterieeinnehmer Tuchen) gegründete Kommanditgesellschaft auf Aktien „Westend“große Flächen in Westend aufzukaufen, zu parzellieren und bebaut oder unbebaut weiterzuverkaufen.
Schon kurz nach der Gründung geriet die Gesellschaft in Schwierigkeiten. Nach deren Auflösung 1868 gingen die Geschäfte auf die Westend-Gesellschaft H. Quistorp & Co. zu Berlinüber, in der Heinrich Quistorp– Bruder von Johannes Quistorp, der gleichzeitig das StettinerWestend errichtete – und Ferdinand Scheiblerpersönlich haftende Gesellschafter waren.Zur Wasserversorgung Westends wurde das Wasserwerk am Teufelssee1871/1872 errichtet.
Mit der Vollendung der Ringbahnwurde 1877 der Bahnhof Westenderöffnet. Damit wurde die Verkehrssituation nicht nur für Westend, sondern auch für Charlottenburg wesentlich verbessert. Der Charlottenburger Bahnhofan der Stadtbahnwurde erst 1882 eröffnet.
Nach dem Zusammenbruch der Westend-Gesellschaft war die Bautätigkeit in Westend zum Erliegen gekommen, und einige Villen standen leer. Ab dem Ende der 1870er Jahre entspannte sich die Situation. Durch die Bevölkerungsexplosion im Berliner Raum erlebte Westend einen Aufschwung, sodass bis zur Jahrhundertwende das ursprünglich parzellierte Gelände im Wesentlichen bebaut war. Am Hang des Teltow entstand in den 1890er Jahren zwischen der Soor- und Königin-Elisabeth-Straße die Kaserne des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3,im Jahr 1906 östlich davon nach Entwürfen von Jürgen Krögerdie Epiphanienkirche und 1904 nördlich das Krankenhaus Westend .
Im Jahr 1908 erhielt Westend mit der Eröffnung des von Alfred Grenanderentworfenen U-Bahnhofs Reichskanzlerplatz(heute: Theodor-Heuss-Platz) Anschluss an die Berliner U-Bahn. Damit waren nun auch die südlichen und westlichen Bereiche Westends verkehrsgünstig gelegen, sodass Neu-Westend an der Reichsstraße und westlich davon entstand. Die im alten Westend rechtwinklige Straßenführung wurde außerhalb der Hauptachsen durch dem Zeitgeist gemäße geschwungene Linien ersetzt. Statt wie das alte Westend mit Villen wurde Neu-Westend mehrheitlich mit Miets- und Reihenhäusern bebaut. Die auf Neu-Westender Grund 1889 eröffnete Trabrennbahnwurde 1908 nach Ruhlebenverlagert. Auf dem Gelände einer Kiesgrubewurde 1919 bis 1922 vom Charlottenburger Stadtgartendirektor Erwin Barthder Sachsenplatz(heute: Brixplatz) errichtet, ein kleiner tief eingeschnittener Park, der die Geologie und Vegetation der Mark Brandenburgnachbildet.
Zur Eröffnung des Deutschen Stadionswurde 1913 die U-Bahn-Linie für Veranstaltungen zum U-Bahnhof Stadion(heute: Olympia-Stadion) verlängert. Der 1913 bereits im Rohbau fertiggestellte Bahnhof Neu-Westendwurde aufgrund der Kriegsereignisseerst 1922 in Betrieb genommen, wodurch die U-Bahn-Linie nun regelmäßig befahren wurde. Von 1907 bis 1911 wurde die Spandauer Vorortbahnerbaut, die heute mit den S-BahnhöfenMesse Süd (Eichkamp), Heerstraße,Olympiastadionund Pichelsbergden Ortsteil erschließt.
In den 1920er Jahren entstanden am nordwestlichen Rand Westends die ausgedehnten Anlagen des Deutschen Sportforums. Ebenfalls zu dieser Zeit entstand im Südosten des Ortsteils das Berliner Messegelände. Ende der 1920er Jahre bauten Architekten des Bauhausesund der Neuen Sachlichkeitwie Mendelsohnund die Brüder Hansund Wassili Luckhardteigene, heute denkmalgeschützte Villen Am Rupenhorn, dem Hochufer über dem Stößensee. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936entstand das Berliner Olympiageländeund die Deutschlandhalle.